Nach anderthalb Jahren ohne Publikum hat die Deutsche Eishockey Liga einen stimmungsvollen Saisonstart mit den ersten Überraschungen abgeschlossen.
Am Freitagabend stolperte Top-Favorit Adler Mannheim am ersten DEL-Spieltag mal wieder beim Angstgegner Straubing Tigers. Vor 3789 der erlaubten 5300 Zuschauer gewann der Underdog 4:2 (2:1, 1:1, 1:0) gegen das noch einmal personell aufgerüstete Star-Ensemble der Adler, bei denen Ex-Nationalkeeper Dennis Endras verletzt vom Eis musste. Der bislang letzte Hauptrundensieg Mannheims in Straubing gelang 2018.
Aufsteiger Bietigheim Steelers landete im ersten DEL-Spiel überhaupt sogleich den ersten Sieg. Die Schwaben besiegten Geheimfavorit ERC Ingolstadt 5:4 (2:1, 2:1, 1:2) nach turbulentem Spielverlauf. Nach dem Aufstieg kamen aber nur 2834 Zuschauer statt der erlaubten maximal 4517. Steelers-Neuzugang Constantin Braun erzielte dabei ein besonderes Tor: Sein 1:0 war das erste DEL-Tor des früheren National-Verteidigers seit drei Jahren und neun Monaten.
Die größte Kulisse des Abends hatten die Kölner Haie vor 9300 Zuschauern beim 2:1 (1:1, 0:0, 0:0) nach Verlängerung gegen Vizemeister Grizzlys Wolfsburg. Damit kamen zum Wiedersehen mit dem früheren Haie-Coach Mike Stewart die maximal erlaubte Anzahl von Fans, die nach dem Auftaktsieg lautstark «Kölle Alaaf» sangen.
Bereits am Donnerstag hatten 6450 Fans für ein unter Coronabedingungen ausverkauftes Haus gesorgt. Die begeisterten Fans konnten indes auch die 1:4-Niederlage vom Meister Eisbären gegen Titel-Mitfavorit EHC Red Bull München nicht verhindern. Stattdessen feierten sich die Fans kurzerhand selbst und skandierten 550 Tage nach dem zuvor letzten DEL-Spiel vor Zuschauern immer wieder: «Endlich wieder Eishockey».
Die Teil-Rückkehr der Fans ist für die DEL-Clubs lebensnotwendig. Ende März 2020 hatte die Liga noch vor den Playoffs die Saison 2019/2020 zum Beginn der Coronavirus-Pandemie abgebrochen und sich monatelang nicht imstande gesehen, in eine neue Spielzeit zu starten. Erst der teilweise erhebliche Gehaltsverzicht der Spieler, staatliche Hilfen und Gelder von Mäzenen und Sponsoren sicherten die vergangene, stark verkürzte, Spielzeit. Die aktuelle Saison wird nun wieder im gewohnten Format, allerdings mit 15 Teams gespielt. Erstmals seit 17 Jahren wird es in dieser Saison auch wieder einen Absteiger geben.
Zu den Abstiegskandidaten zählen auch die Nürnberg Ice Tigers und die Krefeld Pinguine, die beide zum Auftakt Niederlagen kassierten. Nürnberg verlor 1:4 (1:2, 0:1, 0:1) in Iserlohn und Krefeld unterlag im rheinischen Derby der Düsseldorfer EG 4:6 (0:2, 3:3, 1:1).