Ohne seine sechs Olympia-Starter hat der EHC Red Bull München den Einzug ins Endspiel der Champions League verpasst.
Trotz einer starken Leistung von Torwart Henrik Haukeland unterlag die Mannschaft von Trainer Don Jackson dem finnischen Eishockey-Rekordmeister Tappara Tampere mit 0:3 (0:1, 0:0, 0:2). Kristian Kuusela (5. Minute, 54.) und Joona Luoto (52.) trafen für die in Bestbesetzung angetretenen Gastgeber.
Die Münchner hielten das intensive Duell gegen die Power-Techniker lange offen. Die individuelle Klasse der Finnen verwehrte dem EHC jedoch das zweite Finale in der Königsklasse nach 2019. Tampere trifft nun im Endspiel am 1. März auf den schwedischen Vizemeister von Rögle BK aus Ängelholm.
Seidenberg: «Wollten den Titel holen»
«Es ist enttäuschend auszuscheiden. So nah am Finale gewesen zu sein, wollten wir den Titel dieses Jahr holen», sagte Verteidiger Yannic Seidenberg. «Leider hat es heute nicht gereicht.»
14 Tage ohne Spielpraxis? Diese merkte man den Finnen nach ihrer Corona-Quarantäne wirklich nicht an. Die Mannschaft von Trainer Jussi Tapola entfachte in den ersten Minuten einen ungeheuren Druck. In der ersten Unterzahl nach einer Zeitstrafe gegen Andrew O’Brien kassierten die Münchner den Rückstand: Nach einem Pfostentreffer war Kuusela zur Stelle, Goalie Haukeland hatte keine Chance.
Die nächste Hypothek für den EHC, der mit einem ausgedünnten Kader anreisen musste. Coach Jackson musste auf sein deutsches Olympia-Quintett Danny aus den Birken, Konrad Abeltshauser, Yasin Ehliz, Patrick Hager und Frederik Tiffels verzichten. Zudem wurde Ben Street in das Peking-Aufgebot der Kanadier berufen.
«Haben die Jungs definitiv vermisst»
«Es war sicherlich ein enges Spiel. Wir haben die Jungs definitiv vermisst», meinte Jackson nach dem Spiel über die Olympia-Absenzen. «Ich bin stolz auf das, was wir gemacht haben. Wir hatten genug Jungs, um zu gewinnen.»
Nach der rasanten Anfangsphase der Finnen standen die Münchner kompakter. Sie überstanden zum Ende des ersten Drittels sogar vier Minuten in Unterzahl wegen hohen Stocks gegen Trevor Parkes. Viel Scheibenbesitz hatten die Bayern jedoch weiter nicht.
Die rackernden Münchner waren im zweiten Drittel besser im Spiel. Der erst vor wenigen Wochen verpflichtete Norweger Haukeland hielt bestens. Zach Redmond (38.) hatte freistehend sogar den Ausgleich auf dem Schläger.
Die Austragung des Halbfinales, ursprünglich in einem Hin- und Rückspiel für den 4. und 11. Januar angesetzt, hatte einem Abenteuer geglichen. Nach Corona-Ausbrüchen und mehrmaligen Absagen konnte es nun endlich im Mehrzweckstadion Nokia Arena rundgehen.
Auch im letzten Drittel stand Nationaltorwart Haukeland unter Dauerbeschuss. Maximilian Kastner (47.) verpasste das 1:1 knapp. Auf der Gegenseite machten die Finnen ihren Einzug ins Finale perfekt.