Trotz der ungewissen Umstände der WM-Vorbereitung hält Eishockey-Bundestrainer Toni Söderholm auch ohne monatelange Länderspiel-Erfahrung am Minimalziel Viertelfinale fest.
«Die ändern sich ganz sicher nicht. Ich werde dieselben Anforderungen an die Spieler haben», sagte Söderholm der Deutschen Presse-Agentur knapp 100 Tage vor dem WM-Auftakt gegen Italien in Riga.
Der 42-Jährige spricht angesichts der Umstände während der Coronavirus-Pandemie von der «herausfordernsten Zeit» für ihn als Trainer bislang. Seit der WM 2019 bestritt der Olympia-Zweite von 2018 gerade einmal sechs Länderspiele. Söderholm war davon nur bei drei Partien dabei. Beim Deutschland Cup 2020 fehlte der Finne wegen einer Covid-19-Erkrankung. «Ich hatte etwa zwei Wochen lang Symptome und auch beim Sport danach noch Probleme», sagte Söderholm zu dieser Zeit im November.
Für diese Woche angesetzte Test-Länderspiele gegen die Schweiz waren wegen der Corona-Krise ebenso abgesagt worden wie etliche andere Spiele seit Ende 2019 und auch die WM 2020. «Ich würde nicht sagen, dass wir wieder bei null anfangen, aber es ist natürlich schon ein Rückschritt in unserer Entwicklung», sagte Söderholm.
Unklar ist, in welchem Rahmen die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft (21. Mai bis 6. Juni) stattfinden kann. «Für mich wäre es sehr gut, wenn wir vier bis sechs Vorbereitungsspiele hinbekämen. Aber auch mit zwei bis vier könnte ich noch leben», sagte der Bundestrainer, der allerdings auch noch nicht weiß, ob die WM-Testspiele auch schon in Riga gespielt werden müssen, ob NHL-Spieler dabei sein können und wie lange die einzelnen Ligen wegen der Corona-Auswirkungen tatsächlich spielen.
Auch auf die Olympischen Winterspiele in einem Jahr hat die Situation erheblichen Einfluss. «Mit mehr Maßnahmen hätten wir natürlich mehr Erfahrungen sammeln können und hätten einen besseren Blick auf die Spieler gehabt. Wir hätten auch taktisch mehr justieren können», sagte Söderholm, dessen Vertrag als Bundestrainer bis zur WM 2022 in Finnland läuft.