Erstmal durchschnaufen: Nach der ersten Niederlage in Riga kündigte Eishockey-Bundestrainer Toni Söderholm Ablenkung vom eng getakteten WM-Programm an.
Die Spieler sollen am Donnerstag bloß nicht an Eishockey denken, sagte der finnische Coach nach dem 2:3 gegen Aufsteiger Kasachstan und dem unerwarteten Rückschlag im Kampf um die Qualifikation fürs Viertelfinale. «Es gibt einen Ausflugsort, der jetzt zur Bubble gehört. Wir schauen, wenn das Wetter passt, ob wir einen kurzen Ausflug machen können», sagte Söderholm nach der Niederlage.
Erstmals hat die deutsche Mannschaft im bisherigen Turnierverlauf zwei Tage Zeit, um zu regenerieren. Das könnte nach den bisherigen kraftraubenden Partien mit drei Siegen aus vier Auftritten auch dringend nötig sein. Erst am Samstag (19.15 Uhr/Sport1) bekommt es die Auswahl mit Söderholms Heimatland Finnland als nächstem Gegner zu tun. Ob Top-Talent Lukas Reichel dann mitwirken kann, war nach einem nicht geahndeten Check gegen den Kopf des 19 Jahre alten Stürmers zunächst fraglich.
«Zweikampfhärte an der Scheibe»
Um die noch benötigten Punkte für den sicheren Einzug in die K.o.-Runde zu holen, wird sich Deutschland steigern müssen. «Uns hat ein bisschen Qualität im spielerischen Element gefehlt. Da müssen wir besser werden», kritisierte Söderholm und nannte die «Zweikampfhärte an der Scheibe» als einen entscheidenden Punkt. «Wir müssen Situationen an der blauen Linie cleverer lösen», forderte der 43-Jährige zudem: «Da waren wir heute nicht effizient, das hat uns Energie gekostet.»
Mit den gleichen Abwehr- und Angriffsreihen bestritt Deutschland bisher alle vier Gruppenspiele. Insbesondere die Abwehrschlacht beim 3:1 gegen Kanada und dem ersten WM-Erfolg seit 1996 gegen die Top-Nation am Montag hatte Kraft gekostet. «Kanada war schnell abgehakt», sagte Abwehrspieler Marco Nowak. Stürmer Markus Eisenschmid meinte: «Wir werden ein paar Sachen besprechen, die heute nicht so gut geklappt haben. Wir müssen es abhaken. Wir haben drei Siege aus vier Spielen geholt, ich denke, wir können darauf aufbauen.»
Kahun darf noch nicht ran
NHL-Stürmer Dominik Kahun wird trotz seiner Ankunft am Mittwoch zunächst noch keine Verstärkung sein können. Der Stürmer der Edmonton Oilers, der anders als Superstar Leon Draisaitl an der WM teilnehmen will, darf erst zum Vorrundenabschluss eingreifen. Wegen der Corona-Vorschriften muss der 25-Jährige zunächst in Quarantäne.