Meisterschafts-Top-Favorit Adler Mannheim und überraschend ERC Ingolstadt fehlen noch jeweils ein Sieg zum Einzug in die 15. Finalserie im Eishockey-Oberhaus.
Der achtmalige Titelträger rang die Grizzlys Wolfsburg mit 4:1 (1:0, 1:1, 2:0) im ersten Spiel der Playoff-Halbfinalserie nieder. Zunächst fielen die Tore nur in Überzahl: Andrew Desjardins (14.) und Ben Smith (36.) trafen für die Adler, Spencer Machacek (24.) für Wolfsburg. Im Schlussdrittel sorgte dann Felix Schütz (54.) für die Entscheidung. Erneut Smith (59.) traf ins leere Tor, nachdem die Grizzlys ihren Keeper Dustin Strahlmeier für einen weiteren Feldspieler vom Eis genommen hatten.
Zuvor hatten die Eisbären Berlin in der anderen Halbfinalserie der Deutschen Eishockey Liga mit einem 3:4 (1:2, 1:1, 1:1) gegen den ERC Ingolstadt verloren. Matchwinner für die Schanzer, die im Viertelfinale bereits überraschend den Mitfavoriten EHC Red Bull München ausgeschaltet hatten, war der frühere Berliner Louis-Marc Aubry, der gleich drei Tore (11. Minute/20./41.) gegen Nationalkeeper Mathias Niederberger schoss. «Louis ist vielleicht heute noch etwas motivierter als die anderen», sagte Ingolstadts Sportlicher Leiter Larry Mitchell bei MagentaSport. Der 29 Jahre alte Kanadier war bis zum Ende der vergangenen Saison vier Jahre für die Eisbären aktiv.
Berlin, das in der Vorrunde die Nord-Gruppe der DEL souverän gewonnen hatte, half auch das überraschende Rückkehr von Leo Pföderl kaum. Der Nationalstürmer, der zuvor mit einer Knieverletzung ausgefallen war, traf nur noch zum 3:4-Anschluss im Schlussdrittel (45.).
Bereits am 28. April können Mannheim und Ingolstadt die Finalpaarung mit jeweils einem weiteren Sieg perfekt machen. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie werden auch die Playoffs wie zuvor schon die Hauptrunde schnell durchgezogen. Nur zwei Siege anstatt sonst vier genügen pro Serie zum Weiterkommen und im Finale zum Titel. Im vergangenen Jahr hatte die Liga die Saison aufgrund der Pandemie nach der Hauptrunde ohne Meister-Kür abgebrochen. Mannheim ist damit aktuell auch Titelverteidiger. Die Adler waren 2019 Meister geworden.
Ingolstadt – 2014 deutscher Meister – winkt die erste Endspielserie seit sechs Jahren. «Selbstverständlich mag ich Berlin sehr, aber ich muss wirklich nicht noch einmal wieder kommen», sagte Ingolstadts Trainer Doug Shedden. Mögliche dritte Spiele in den Halbfinalserien würden am Freitag ausgetragen.