Mit einem Prestigeerfolg über die Schweiz will sich das Eishockey-Nationalteam bei der Weltmeisterschaft in Lettland die Medaillenchance sichern.
Ein Erfolg im Viertelfinale von Riga am Donnerstag (15.15 Uhr/Sport1) wäre gleichbedeutend mit dem ersten Halbfinaleinzug seit elf Jahren bei einer WM. «Es wird ein geiles Viertelfinale, ich kann es kaum erwarten», sagte der frühere NHL-Verteidiger Korbinian Holzer.
DIE AUSGANGSLAGE: Das Team von Bundestrainer Toni Söderholm wird sich spielerisch wohl steigern müssen. Nach dem furiosen Turnierauftakt verlor die Auswahl dreimal nacheinander und vermied nur mit einem knappen 2:1 gegen Gastgeber Lettland am Dienstag ein Vorrunden-Aus. Spielerisch überzeugte sie zum Vorrundenabschluss keineswegs.
DER GEGNER: Die Rivalität mit der Schweiz, einem überraschenden WM-Finalisten von 2013 und 2018, ist enorm. Die Gruppe A schlossen die Eidgenossen als Zweiter hinter Rekordweltmeister Russland ab und überzeugten weitestgehend. Im dritten Gruppenspiel kassierten die Schweizer allerdings mit einem 0:7 gegen Ex-Weltmeister Schweden einen heftigen Dämpfer. Gegen die deutsche Auswahl sehen sich die Schweizer als klaren Favoriten. Deutschland sei «sicher keine unlösbare Aufgabe», sagte Trainer Patrick Fischer.
DIE ERINNERUNG: Ein gutes Omen? 2010 hatte die deutsche Auswahl die Schweiz in der Runde der besten Acht mit 1:0 besiegt und war überraschend ins Halbfinale bei der WM im eigenen Land eingezogen. Anschließend war es zu einer Massenschlägerei gekommen. Bei den Olympischen Spielen 2018 ebnete ein 2:1 nach Verlängerung den Weg ins Viertelfinale und zur sensationellen Silbermedaille.
DAS PERSONAL: Bundestrainer Toni Söderholm bangt um Stürmer Marcel Noebels, der sich gegen die Letten verletzte. Eine Entscheidung soll erst am Spieltag fallen. Ein Ausfall wäre bitter, weil dann die Berliner Meister-Reihe im Sturm wie schon bei der Zwangspause für Lukas Reichel auseinanderfallen würde.
DAS SAGT DER SPORTDIREKTOR: «Die können gerne die Favoritenrolle haben. Wir sagen, es wird ein Spiel auf Augenhöhe – und so wird es dann auch sein», sagte Christian Künast und rechnet mit einem engen und umkämpften Spiel: «Es wird eine Schlacht, es wird ein Kampf.»
DIE PERSPEKTIVE: Die Halbfinal-Konstellation ergibt sich aus dem Abschneiden in der Vorrunde. Der Halbfinalist, der in der Gruppe am besten platziert war, bekommt den Halbfinalisten zugewiesen, der am schlechtesten platziert war. Der in der Gruppenphase zweitbeste platzierte Halbfinalist bekommt den zweitschlechtesten.