Der Beginn der Bundestrainer-Ära von Harold Kreis für das Eishockey-Nationalteam ist misslungen. Gegen den zwölfmaligen Weltmeister Tschechien starteten Deutschlands Männer in Kassel mit einem 2:6 (1:0, 0:2, 1:4) in die WM-Vorbereitung.
Beim Debüt des neuen Bundestrainers Kreis trafen vor rund 3800 Zuschauern lediglich Düsseldorfs Tobias Eder (9. Minute) in Überzahl und Jonas Müller (52.) von den Eisbären Berlin für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes, der ebenso wie den Tschechen noch etliche etablierte Spieler fehlten.
Besonders bitter waren im Schlussabschnitt zwei Gegentore in deutscher Überzahl durch Roman Horak (41.) und Jakub Flek (50.), der zudem den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 1:1 (28.) erzielt hatte. Außerdem trafen David Tomasek (35.), Ondrej Beranek (59.) und Filip Chlapik (59.) ins leere deutsche Tor für den WM-Dritten von 2022. Am Samstag (17.00 Uhr/MagentaSport) steht in Frankfurt erneut gegen Tschechien das zweite Vorbereitungsspiel auf die WM im Mai in Finnland und Lettland an.
Sechs Spiele bis zum WM-Start
«Wir sind angespannt. Ich freue mich auf die Aufgabe», sagte Kreis vor seinem Debüt bei MagentaSport. Der 66 Jahre alte langjährige DEL-Coach hatte nach dem Hauptrunden-Ende der Deutschen Eishockey Liga im März das Nationalteam übernommen, weil Vorgänger Toni Söderholm (44) im November zum SC Bern gewechselt war. Dort ist der Finne inzwischen schon nicht mehr im Amt.
Bis zum WM-Start am 12. Mai gegen Schweden hat Kreis noch in sechs weiteren Spielen Zeit, seine Vorstellungen umzusetzen und sein WM-Team zu finden. Nach dem Spiel am Samstag stehen in der Vorbereitung noch Tests gegen Österreich (20. und 22. April), in der Slowakei (28. und 29. April) zum Abschluss gegen die USA (9. Mai) an. Nach und nach wird sich der aktuelle Kader auch noch verändern und durch Spieler der in den DEL-Playoffs gescheiterten Clubs, noch geschonten Spielern und Nordamerika-Profis ergänzt.
Guter Start reicht nicht
Im aktuellen Aufgebot fehlen Kreis unter anderem noch gestandene Center im Sturm. Dennoch startete das deutsche Team auch gegen den WM-Dritten von 2022 selbstbewusst, wie es zuletzt auch unter Söderholm stets gewesen war. Den ersten Treffer der Ära Kreis erzielte dessen früherer Schützling Eder von der Düsseldorfer EG stark in Überzahl.
Das junge tschechische Team fand allerdings ab dem Mittelabschnitt immer besser ins Spiel und drehte die Partie. Bei den Gegentreffern war Maximilian Franzreb aus Bremerhaven im deutschen Tor bei seinem Länderspieldebüt chancenlos.