Eine Absage des olympischen Eishockey-Turniers im Februar in Peking scheint angesichts der weltweiten Corona-Situation nicht mehr völlig undenkbar.
Am Donnerstag treffen sich die Spitze des Weltverbandes IIHF mit den nationalen Verbänden und Ligen-Vertretern, um die aktuellen Probleme zu erörtern. «Es sind schon noch Fragen zu klären. Was passiert zum Beispiel, wenn sich Spieler vor Ort oder bei der Rückreise infizieren?», sagte Gernot Tripcke, der Geschäftsführer der Deutschen Eishockey Liga, der Deutschen Presse-Agentur. In der DEL sind die Nöte gerade besonders groß, da es immer mehr Corona-Ausbrüche gibt und aktuell vier Teams nicht spielfähig sind. Angesichts der vielen Nachholspiele wird die Spielplangestaltung inzwischen knifflig.
Allerdings können die DEL-Clubs wegen bestehender Verträge anders als die Teams der NHL die Spieler-Freigabe nicht verweigern. Die nordamerikanische Profiliga hatte ebenfalls wegen etlicher Corona-Fälle und Team-Quarantänen zuletzt bereits entschieden, ihre Spieler nicht nach Peking reisen zu lassen.
Auch in anderen Ligen und Verbänden wachsen aber allmählich die Bedenken. «Die Situation kann sich täglich ändern, das ist die Gefahr», sagte der Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes, Franz Reindl, der dpa. Reindl nimmt an dem Treffen am Donnerstag auch als Mitglied des IIHF-Exekutiv-Organs teil. «Wir glauben nicht, dass etwas Großes passiert. Es ist aber wichtig, dass man spricht», sagte Reindl. «Man muss sich damit beschäftigen.»
Über einen Verzicht auf Eishockey bei diesen Winterspielen könnte in letzter Konsequenz nur das IOC entscheiden. Auch wenn es noch unwahrscheinlich ist, gilt es auch nicht mehr als ausgeschlossen. Reindl sprach von einem «dynamischen Prozess».