Vor einer Video-Konferenz des Eishockey-Weltverbands hat Lettlands Regierungschef Krisjanis Karins bekräftigt, dass er eine gemeinsame Austragung der Weltmeisterschaft mit Belarus nicht für möglich halte.
Auf die Frage, ob Lettland das Turnier möglicherweise allein ausrichten könnte, antwortete er: «Ich schließe die Möglichkeit nicht aus, dass Riga sie allein ausrichtet», sagte Karins im Interview der Tageszeitung «Diena».
Das Exekutivkomitee des Weltverbandes IIHF schaltet sich an diesem Montag zu einer turnusmäßigen Videokonferenz zusammen. In der Schalte soll das Exko-Treffen am 25. und 26. Januar besprochen werden. Thema wird aber vor allem auch die umstrittene WM sein. Ob dabei schon eine Entscheidung fällt, Belarus die WM zu entziehen, war unklar.
Die Weltmeisterschaft ist vom 21. Mai bis 6. Juni im lettischen Riga und im belarussischen Minsk geplant. Zuletzt war der politische und wirtschaftliche Druck auf die IIHF immens gewachsen, Belarus das Turnier wegen der Machenschaften des Machthabers Alexander Lukaschenko wieder zur entziehen. Sollte Belarus als Ausrichter wegfallen, könnte das Turnier nur in Lettland, in Dänemark oder der Slowakei stattfinden.
Für die alleinige Ausrichtung in Lettland gebe es noch mehrere offene Fragen, sagte Karins. Der Regierungschef nannte dabei besonders die Finanzierung, da es angesichts der Corona-Pandemie voraussichtlich keine Zuschauer oder nur eine sehr begrenzte Anzahl von Zuschauern in den Eisstadien geben werde. «Wenn wir es nur selbst aus eigenen Mitteln finanzieren müssten, ohne Tickets, ohne Tourismus, ohne alles andere, dann ist es für mich sehr schwierig, unser Interesse an so etwas zu erkennen», sagte er.
Der lettische Regierungschef betonte auch: «Wir haben nicht alle Optionen analysiert, da wir noch keinerlei Klarheit darüber haben, was der Internationale Eishockeyverband zu tun gedenkt.»