Der Olympia-Zweite Christian Ehrhoff hält die erste WM-Medaille einer deutschen Eishockey-Nationalmannschaft seit 70 Jahren und eine Final-Teilnahme bei der Weltmeisterschaft in Finnland und Lettland für möglich.
«Das wäre ein Riesenerfolg. Aber man muss auch sagen, irgendwann hat man sich das auch mal verdient», sagte der 40-Jährige vor dem deutschen Halbfinale (17.20 Uhr/Sport1 und Magenta Sport) im finnischen Tampere gegen die USA der Deutschen Presse-Agentur. «Man war schon öfter nah dran und ist knapp gescheitert», sagte Ehrhoff: «Warum soll dann nicht mal so ein großer Wurf möglich sein?»
Deutschland geht wie beim 3:1 im Viertelfinale gegen die Schweiz als Außenseiter in die Vorschlussrundenpartie. In der Vorrunde (2:3) und in der Vorbereitung (3:6) kurz vor WM-Beginn hatte die deutsche Mannschaft gegen die USA verloren. Dennoch äußerte sich Ehrhoff optimistisch.
«Finaleinzug ist absolut möglich»
«Ich bin schon beeindruckt, auf was für einem läuferischen und technischen Level die deutsche Mannschaft mitspielt. Sie schenken sich mit den großen Nationen nichts», sagte der frühere NHL-Profi: «Ich denke, der Finaleinzug ist absolut möglich, wenn mal alles gut läuft und man vielleicht den einen oder anderen Bounce bekommt, der in der Vorrunde nicht so für Deutschland gefallen ist.» Auch die im Viertelfinale gezeigte «Effektivität» könne ein entscheidender Punkt werden.
Ehrhoff stand bei der Heim-WM 2010 mit der Auswahl des Deutschen Eishockey-Bunds im Halbfinale, damals war der aktuelle Bundestrainer Harold Kreis als Assistenzcoach eine wichtige Stütze. Der 64-jährige Kreis war in dieser Saison Nachfolger von Toni Söderholm geworden, der die Deutschen 2021 ins WM-Halbfinale geführt hatte. Die positive Entwicklung und das neu gewonnene höhere Anspruchsdenken hatte zuvor unter Marco Sturm seinen Anfang genommen, den Silbercoach der Olympischen Spiele 2018.
Von Kreis hat Ehrhoff einen «Super-Eindruck», wie er sagte. «Er bringt eine Menge Erfahrung mit. Er hat nahtlos an seine beiden Vorgänger angeknüpft», sagte Ehrhoff: «Die Spieler scheinen alles für ihn zu tun. Es ist wieder eine sehr geschlossene Mannschaft und das ist auch sicherlich Verdienst des Trainerstabs.»