Nach dem höchst seltenen Goalie-Fight konnten die Eishockey-Torhüter Tobias Ancicka und Goalie Niklas Treutle über ihre spektakuläre Aktion schnell scherzen. «Ich glaube, das ist bei jedem Torwart auf der Bucket List», sagte Ancicka von den Kölner Haien lächelnd bei MagentaSport: «Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht, die Stimmung in der Halle war danach natürlich überragend. Aber ich glaube, das war auch der letzte Fight von mir.»
Warum, das konnte man in seinem Gesicht ablesen: Quer über der Nase klebte ein Pflaster. «Ich habe da eine volle Gerade bekommen, dann ist da ein Cut entstanden», erklärte Ancicka (22) über das klar verlorene Duell mit dem zehn Jahre älteren Torhüter-Kollegen Treutle von den Nürnberg Ice Tigers: «Das war einseitig. Ich habe keinen Schlag gelandet, er glaube ich acht. Aber ja, es war mein erster Fight, für die Show war es glaube ich gut.»
«Hätte lieber drei Punkte und eine blutige Nase»
Treutle konnte sich über seinen persönlichen Sieg aber nicht so recht freuen, denn sein Nürnberger Team verlor das DEL-Spiel in Köln mit 2:4. «Ich hätte lieber drei Punkte und eine blutige Nase», meinte Treutle, für den es auch eine Fight-Premiere gegen einen Torhüter-Kollegen war: «Das brauche ich jetzt nicht jede Woche.»
Im zweiten Drittel war es zu einer Rangelei vor dem Nürnberger Tor gekommen, bei der sich auch Treutle beteiligte. Daraufhin kam Ancicka von der anderen Seite, beide Goalies warfen Handschuhe und Helme aufs Eis und gingen mit blanken Fäusten aufeinander los. Das Publikum grölte laut.
«Ich fand, dass ich rüberlaufen musste. Er hat mitgerangelt», erklärte Ancicka: «Dann bin ich sofort rüber – und da habe ich ein paar auf die Fresse bekommen.»