Die Playoffs in der Deutschen Eishockey Liga finden ohne die Düsseldorfer EG statt.
Das Team von Trainer Harold Kreis, das lange Zeit in dieser stark verkürzten Saison als sicherer Playoff-Kandidat galt, verspielte am letzten Vorrunden-Spieltag durch ein herbes 1:6 (0:1, 0:2, 1:1) beim EHC Red Bull München noch die Viertelfinal-Teilnahme.
«Enttäuscht bin ich nicht. Wir haben gegen die Mannschaft gespielt, die auch um die Meisterschaft spielen wird», sagte DEG-Coach Kreis bei MagentaSport. «Ich ziehe den Hut vor meiner Mannschaft. Die Spieler haben auf sehr viel verzichtet, um überhaupt in die Saison gehen zu können.» Gemeint war der Gehaltsverzicht aller Spieler, der überhaupt den Saisonstart kurz vor Weihnachten möglich gemacht hatte.
Vor einem Jahr hatte die DEL die Saison vor den Playoffs ohne Meister-Kür abgebrochen, weil die Liga sich lange nicht imstande sah, ohne Zuschauer einen wirtschaftlichen Spielbetrieb gewährleisten zu können. Dies ist nun unter anderem durch den Verzicht der Spieler anders. An die Entbehrungen erinnerte auch Torhüter Andy Jenike, der mit den Iserlohn Roosters durch ein klares 3:0 (1:0, 2:0, 0:0) gegen den ERC Ingolstadt noch an den Rheinländern vorbei auf Rang vier zog.
«Wir haben so viel gearbeitet dafür. Jetzt sind wir bereit, um richtig Gas zu geben in den Playoffs», sagte Jenike, der mit seinem Team von Dienstag an im Viertelfinale gegen die Eisbären Berlin spielt. Der Erste der Nord-Gruppe unterlag am Sonntag 5:6 (0:3, 2:0, 3:2) nach Penaltyschießen bei den Augsburger Panthern.
In der Süd-Gruppe sind die Straubing Tigers zum vierten Mal in ihrer Club-Geschichte im Playoff-Viertelfinale dabei und treffen dort auf den Meister-Favorit Adler Mannheim. Die Niederbayern erkämpften sich Platz vier durch ein 4:2 (2:0, 0:2, 2:0) in Wolfsburg, obwohl sie am Ende einen Punkt weniger als Konkurrent Schwenningen sammelten. Die Wild Wings gewannen am 38. Spieltag 5:3 (1:2, 4:0, 0:1) gegen die erneut enttäuschenden Kölner Haie, blieben aber trotz ihrer am Ende 54 Punkte hinter Straubing (43).
Grund dafür ist eine Besonderheit, die in dieser von der Coronavirus-Pandemie geprägten Saison greift. Die Tigers absolvierten genau wie Iserlohn im Norden ein Spiel weniger als die Konkurrenz, da die Partie zwischen beiden Teams Anfang April coronabedingt abgesagt wurde und nicht neu angesetzt werden konnte. Dadurch entschied der Punkte-Quotient über die End-Platzierung und dieser sprach knapp für Straubing (1,432) im Vergleich zu Schwenningen (1,421), das ebenfalls lange für Furore in der Vorrunde gesorgt hatte.
Von Dienstag an spielen im Viertelfinale zudem München gegen Ingolstadt und Bremerhaven gegen Wolfsburg. Auch die Playoffs finden in verkürzter Version statt. Zum Weiterkommen sind in diesem Jahr nur zwei anstatt vier Siege pro Serie notwendig. Der neue Meister soll spätestens am 7. Mai feststehen. Neben Düsseldorf und Schwenningen ist die Saison auch bereits für Köln, Krefeld, Augsburg und Nürnberg vorzeitig beendet.