DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke warnt angesichts der Energiekrise vor der Schließung von Eishallen in Deutschland.
«Für den Nachwuchs ist das eine große Gefahr», sagte Tripcke der Deutschen Presse-Agentur. «Wir waren schon während der Corona-Zeit oft das symbolische Bauernopfer. Das darf nicht wieder passieren.»
Allgemein hält Tripcke die Diskussionen um Konsequenzen der heftig steigenden Energiepreis für den Profisport in Deutschland für falsch. «In kaum einem anderen Land wird gegenwärtig die Diskussion wieder geführt. Wir müssen es umdrehen und stattdessen dringend stärker und immer wieder darüber reden, wie wichtig der Sport in Deutschland ist», sagte der Chef der Deutschen Eishockey Liga weiter.
Die Saison in der Deutschen Eishockey Liga beginnt am 15. September. Alle Clubs befinden sich bereits seit einiger Zeit bei teils hochsommerlichen Temperaturen im Training. Da in den meisten Fällen die DEL-Clubs nur Mieter der Eishallen sind, erwartet Tripcke kurzfristig keine Mehrkosten wegen der zuletzt heftig gestiegenen Energiekosten. «Das wird mittelfristig auf die Clubs zukommen», sagte Tripcke, etwa bei entsprechenden Vertragsverlängerungen.
«Ich glaube aber nicht, dass das bedrohliche Ausmaße annimmt», sagte Tripcke, der zudem selbst bei einer Zuspitzung der Energiekrise im Winter eine teilweise Schließung der Arenen für den DEL-Spielbetrieb für nahezu ausgeschlossen hat: «Das ist ein theoretisches Szenario. Es gibt ja Verträge, die erfüllt werden müssen.»
Für Amateure und die Jugend befürchtet der DEL-Boss aber schon kurzfristig Konsequenzen. «Problematisch sind die Eiszeiten im Jugendbereich. Aber das wäre am völlig falschen Ende gespart», befand Tripcke, der zudem davon ausgeht, dass das Sterben der Eishallen in Deutschland nun zunimmt: «Die Gefahr besteht definitiv.»