Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat trotz eines starken Debüts von NHL-Spieler Nico Sturm gegen Österreich verloren. Die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes unterlag dem Weltranglisten-15. am Samstag im Testspiel 2:3 (1:1, 0:1, 1:0) nach Penaltyschießen.
Vor 4048 Zuschauern in Landshut schossen Maximilian Kammerer von den Kölner Haien (12. Minute) und Sturm (41.) die Tore für Deutschland. Sturm legte zudem den Treffer von Kammerer auf. Der Nordamerika-Profi musste im letzten Drittel allerdings einen harten Ellbogencheck gegen den Kopf einstecken und kehrte danach nicht mehr auf das Eis zurück. Das sei eine Vorsichtsmaßnahme gewesen, teilte der DEB mit. «Im Moment geht es ihm okay», sagte Neu-Bundestrainer Harold Kreis nach Spielende. Für Österreich waren Lukas Haudum (7.) und Henrik Neubauer (29.) jeweils in Überzahl erfolgreich.
Am Donnerstag in Deggendorf gewann Deutschland gegen Österreich noch 2:0 und feierte damit unter Neu-Bundestrainer Harold Kreis den ersten Sieg. Die ersten beiden Vorbereitungsspiele vor der Weltmeisterschaft verlor die DEB-Auswahl gegen Tschechien.
Er werde ein «bisschen nervös» sein, sagte der 27 Jahre alte Sturm bei MagentaSport vor seinem ersten Länderspiel für die A-Nationalmannschaft. «Es hat, glaube ich, lange genug gedauert. Und irgendwie ist gefühlt immer wieder was dazwischengekommen», betonte der NHL-Profi von den San Jose Sharks. «Das ist eine Erfahrung, die ganz speziell ist und die nur wenige Spieler machen dürfen. Ich weiß es sehr zu schätzen.»
Stützle und Seider nicht bei WM dabei
Seine ganze Klasse zeigte Sturm bei den ersten beiden Toren. Erst servierte er wunderbar für Kammerer, beim zwischenzeitlichen 2:2 verwandelte der gebürtige Augsburger eiskalt. «Er ist wahrscheinlich einer der besten deutschen Eishockey-Spieler. Wenn man mit ihm in einer Reihe spielen darf, ist es natürlich eine Ehre. Es macht Mega-Spaß», sagte Torschütze Kammerer nach dem ersten Drittel über Sturm.
Auf einen anderen NHL-Spieler muss die Nationalmannschaft bei der im Mai beginnenden Weltmeisterschaft in Finnland und Lettland verzichten. Tim Stützle von den Ottawa Senators hat von seinem Verein keine Freigabe erhalten, wie DEB-Sportdirektor Christian Künast am Rande des WM-Tests mitteilte. Zuvor hatte schon Verteidiger Moritz Seider von den Detroit Red Wings wegen einiger Blessuren abgesagt.
Angreifer John-Jason Peterka von den Buffalo Sabres hingegen soll laut Künast am 3. Mai zur letzten Vorbereitungsphase in München zum Kader stoßen. Ob weitere Nordamerika-Profis nachkommen werden, ist offen. Auch Spieler der DEL-Finalisten aus München und Ingolstadt werden noch erwartet. Bis zum WM-Start am 12. Mai gegen Schweden stehen noch drei Testspiele an. Zweimal ist die Slowakei (28. und 29. April) der Gegner, einmal die USA (9. Mai).