Die deutschen Eishockey-Nationalspieler wussten, dass sie sich nach dem ersten Sieg bei der WM in Finnland auch bei NHL-Torhüter Philipp Grubauer bedanken konnten.
«Grubi war unglaublich», lobte NHL-Top-Verteidiger Moritz Seider. Der Goalie von den Seattle Kranken hatte stark gehalten und zusammen mit der Leidenschaft seiner rackernden Teamkollegen für das hart erkämpfte 2:1 (0:0, 2:1, 0:0) gegen den Olympia-Dritten Slowakei gesorgt.
Grubauer «ausschlaggebender Spieler»
«Was soll man da groß sagen? Da kommen Schüsse aufs Tor, und du denkst: «Leck mich am Arsch». Und der lacht sich kaputt. Es ist einfach ein Traum, das anzuschauen», würdigte Torschütze Leo Pföderl den Torhüter am späten Samstagabend in Helsinki.
Weil seine Seattle Kranken zu schwach für die Playoff-Qualifikation in der nordamerikanischen Profiliga NHL waren, konnte Grubauer mit zur Weltmeisterschaft nach Finnland reisen. Anders als noch beim 3:5 gegen Kanada zum Vorrundenauftakt am Freitagabend war der 30 Jahre alte Rosenheimer beim zweiten deutschen Gruppenspiel ein entscheidender Rückhalt. «Philipp war einer von den ausschlaggebenden Spielern auf alle Fälle. Er hat sehr, sehr stark gehalten», sagte Bundestrainer Toni Söderholm.
Erster Erfolg auf dem Weg ins Viertelfinale
Bei der ernüchternden Teilnahme an den Olympischen Winterspielen in Peking hatte der Olympia-Silbergewinner von 2018 mit 0:4 gegen die Slowakei verloren und dadurch die K.o.-Runde verpasst. Nun gelang gegen den Bronzemedaillengewinner der Winterspiele der erste Erfolg auf dem angestrebten Weg ins Viertelfinale.
Der Mannheimer Stürmer Matthias Plachta (22. Minute) und Pföderl vom deutschen Meister Eisbären Berlin (27.) schossen die die DEB-Auswahl im Mitteldrittel in Führung. Grubauer ließ nur den Anschluss von Kristian Pospisil (32.) zu. «Es war eine Teamleistung. Ohne meine Vorderleute hätte es vielleicht nicht so ausgeschaut», sagte er.
Für Söderholm war der erste Erfolg im zweiten WM-Spiel gegen einen direkten Konkurrenten fürs Viertelfinale ein Spiel, das «ziemlich nah» an seiner Idealvorstellung gewesen sei. «Das war fast das temporeichste Spiel, das ich in meinen letzten Jahren mit der Nationalmannschaft erlebt habe», sagte der 44 Jahre alte Finne, der seit Ende 2018 im Amt ist. «Man musste richtig Eishockey spielen können heute. Das ging wirklich schnell.»
Nach einem spielfreien Sonntag trifft der WM-Halbfinalist von 2021 am Montag auf Frankreich (19.20 Uhr/Sport1 und MagentaSport). Ob Grubauer dann auch den Erfolg gegen den Außenseiter festhalten soll oder der Berliner Meister-Torhüter Mathias Niederberger zum Einsatz kommt, hat Söderholm noch nicht gesagt.