Der Deutsche Eishockey-Bund rechnet nach der Verletzung von NHL-Stürmer Tim Stützle bei der Weltmeisterschaft in Finnland am Dienstag mit einer Diagnose.
Der Angreifer der Ottawa Senators hatte sich beim 3:2 gegen Frankreich bei einem Check gegen sein Knie bereits im ersten Drittel verletzt und war nicht mehr aufs Eis zurückkommen. «Das ist natürlich nicht gut», haderte Kapitän Moritz Müller am späten Montagabend in Helsinki: «Timmy ist einer unserer besten Spieler. Das wäre natürlich bitter für uns. Wir hoffen mal, dass es ihm schnell besser geht.»
Ob Stützle im vierten der sieben Vorrundenspiele am Donnerstag (16.20 Uhr/Sport1 und MagentaSport) gegen Dänemark dabei sein kann, war zunächst unklar. «Das ist natürlich bitter, wenn du einen Spieler so früh verlierst. Wir haben wichtige Spiele jetzt. Hoffen wir, dass alles okay ist», sagte Bundestrainer Toni Söderholm.
Strafzeit für Stützle
Stützle galt als große Angriffs-Hoffnung für die WM, bei der dem deutschen Team trotz des frühen Ausfalls am Montag der zweite Sieg gelang. «Ich hoffe, dass Timmy zum nächsten Spiel wieder zurückkommt. Aber wir sind eine gute geschlossene Einheit. Gerade in diesen Momenten muss jeder Einzelne noch ein paar Prozente mehr rausholen», sagte Stürmer Marcel Noebels.
Stützle hatte sich allerdings auch eine völlig unnötige Strafzeit eingehandelt, als er auf dem Weg in die Kabine mit dem Stock nachschlug. In der folgenden Unterzahl-Situation kassierten die Deutschen nach dem schnellen 1:0 von Daniel Fischbuch (3. Minute) den Ausgleich von NHL-Stürmer Alexandre Texier (15.).
«Timmy ist in einem Alter, in dem man noch viel lernen muss», sagte Noebels: «Gerade aus solchen Aktionen wird man noch besser und lernt daraus. Beim nächsten Mal weiß er, dass er sich sowas auf diesem Niveau hier nicht erlauben kann.» Auch nach der erneuten Führung von Alexander Ehl (18.) kamen die Franzosen durch Hugo Gallet (32.) zurück. Im Schlussdrittel erzielte Leo Pföderl vom Meister Eisbären Berlin (46.) den Siegtreffer und sicherte wichtige drei Punkte für den erhofften Einzug ins Viertelfinale.
Söderholm gibt Tag frei
Am Dienstag gönnt Söderholm seinen Nationalspielern nun einen Tag zum Abschalten. «Morgen nehmen wir komplett frei», kündigte der 44 Jahre alte Finne an. «Die Jungs haben etwas Gemeinsames geplant. Dann kommen wir übermorgen zum Training wieder zusammen.»
Bis dahin dürfte auch feststehen, ob die Nordamerika-Profis Leon Gawanke und Lukas Reichel noch nach Finnland nachreisen. Beide waren mit ihren Team in den Playoffs der zweitklassigen nordamerikanischen Profiliga AHL ausgeschieden. «Die haben heute oder morgen ihre Abschlussmeetings und dann sind wir im Austausch, wie schnell wir sie holen könnten», sagte Söderholm weiter. «Ich wäre wirklich sehr, sehr froh. Das würde uns noch mal mehr Tiefe verleihen», sagte Noebels über die mögliche Verstärkung.