Die Halbfinalduelle um die deutsche Eishockey-Meisterschaft mit den Topclubs EHC Red Bull München und Adler Mannheim sind wieder völlig offen.
Der achtmalige Titelträger Mannheim verpasste mit dem knappen 0:1 (0:0, 0:1, 0:1) den angestrebten dritten Sieg gegen den ERC Ingolstadt und musste den 2:2-Serienausgleich hinnehmen. Hauptrundensieger München vermied unterdessen mit Mühe einen deutlichen Serien-Rückstand. Bei den Grizzlys Wolfsburg gewann die Mannschaft von Trainer Don Jackson mit 3:1 (0:1, 0:0, 3:0) und schaffte den zweiten Sieg. Wer viermal gewinnt, erreicht das Playoff-Finale. «Natürlich ist eine kleine Last runtergefallen», räumte Münchens Stürmer Justin Schütz bei «MagentaSport» ein.
München dreht Partie im Schlussabschnitt
Die Führung der effizienten Niedersachsen von Darren Archibald (20. Minute) fiel kurz nachdem die Münchner eine Überzahlsituation ungenutzt gelassen hatten und hielt bis zu Beginn des Schlussabschnitts. Stürmer Benjamin Smith (41.) und Verteidiger Konrad Abeltshauser (45.) drehten für die beste Offensive der Vorrunde vor 4503 Zuschauern die Partie. Nationalstürmer Yasin Ehliz traf 17 Sekunden vor dem Schluss noch ins verwaiste Tor. «Wir mussten geduldig bleiben. Das haben wir gezeigt», sagte Nationaltorhüter Mathias Niederberger. Die Heimniederlage am Dienstag hatte den EHC unter Druck gesetzt.
Im Playoff-Viertelfinale hatte der EHC sogar 0:2 in der Serie gegen Bremerhaven zurückgelegen und sich dann doch noch mit vier Siegen nacheinander souverän den Einzug ins Halbfinale gesichert. Die Vorschlussrundenpartie gegen die Grizzlys Wolfsburg geht am Samstag (15.15 Uhr/MagentaSport) mit einem Heimspiel der Münchner weiter.
Mannheim offensiv zu schwach
Die Adler sind am Samstag (18.00 Uhr/MagentaSport) wieder in Ingolstadt zu Gast. Im vierten Aufeinandertreffen vor 13.600 Zuschauern in Mannheim erzielte Ingolstadts Verteidiger Leon Hüttl im Nachsetzen das einzige Tor des Abends. Es blieb damit dabei, dass in diesem Halbfinalduell alle Partien bisher jeweils an die Auswärtsmannschaft gingen. «Ohne Tor ist es schwer, zu gewinnen. Generell haben wir zu wenig offensiv kreiert», kritisierte Mannheims Assistenztrainer Marcel Goc: «Wir wissen, wir müssen eine Schippe drauflegen.»
Der gesperrte Mannheimer David Wolf schaute das Spiel eine Zeit lang mitten unter den Zuschauern. Die DEL hatte den Nationalstürmer nach einer Prügelei im zweiten Duell für drei Partien gesperrt, erst in Spiel sechs am Ostermontag könnte Wolf wieder mitwirken.