Zum Abschluss seines persönliches «Nico-Tages» ließ Stanley-Cup-Sieger Nico Sturm die rund 1500 Fans in Augsburg vom ganz großen Coup träumen.
«Deutscher Meister mit Augsburg wäre auch mal was», sagte der 27 Jahre alte Eishockey-Stürmer und sorgte so im Curt-Frenzel-Stadion für donnernden Applaus. Das dürfte allerdings nur ein Fan-Traum bleiben. «Heimat ändert sich nie. Ich fühle mich in Augsburg unheimlich wohl», berichtete der Angreifer der San Jose Sharks bei seinem Heimatbesuch weiter.
Sturm war Ende Juni mit Colorado Avalanche Meister in der nordamerikanischen Profiliga NHL geworden – vor ihm schafften das nur fünf Deutsche. Danach wechselte der Angreifer zu den Sharks. Nun wurde der bekennende Augsburger Junge in der Fuggerstadt geehrt.
Im funkelnden Saal des Rathauses startete Sturm seine Stippvisite mit dem Eintrag ins Goldene Buch. Von der Decke glänzte das Blattgold, unten das massive Silber des begehrtesten Eishockey-Pokals der Welt. «Ich habe selbst Ehrfurcht davor, auch wenn ich ihn in die Höhe stemmen darf», meinte Sturm. Traditionell darf jeder Spieler des Siegerteams einen Tag mit dem Stanley Cup verbringen. Sturm zögerte keinen Moment, wohin es gehen sollte: in seine Geburtsstadt Augsburg.
Neue Chancen für Sturm
Mit dem NHL-Triumph eröffnen sich für Sturm neue Chancen. Bei den Sharks unterschrieb der robuste Außenstürmer einen Dreijahresvertrag. Das bisherige Gehalt von rund 700.000 US-Dollar pro Saison dürfte sich mehr als verdoppeln. «Ich kann als Spieler noch besser sein», sagte Sturm im Curt-Frenzel-Stadion, wo als zweiter Akt eine Unterhaltung mit Nachwuchsspielern und Fans des Augsburger EV folgte.
Und dann wäre da ja noch ein offenes Kapitel. «Endlich mal für die deutsche Nationalmannschaft spielen», antwortete Sturm auf die Frage nach weiteren Zielen. «Mit (Bundestrainer) Toni Söderholm bin ich schon länger in Kontakt», verriet der 27-Jährige.