Im Schweizer Eishockey herrscht nach dem erneuten Viertelfinal-Aus gegen Deutschland bei der Weltmeisterschaft in Finnland und Lettland Frust. Schweizer Medien fordern nach dem 1:3 am Donnerstag in Riga Konsequenzen.
«Verband und Trainer müssen sich nun gut überlegen, wie man der Öffentlichkeit diese Niederlage erklären will. Das offizielle Ziel «Halbfinal» klingt wunderbar, aber in einer gesunden Leistungskultur muss das Verpassen eines Ziels irgendwann auch Konsequenzen haben, sonst verliert man die Glaubwürdigkeit», schrieb das Boulevardblatt «Blick».
Schweiz wurde als Geheimfavorit gehandelt
In der Kritik stehen insbesondere Trainer Patrick Fischer und Sportdirektor Lars Weibel. «Wer trägt die Verantwortung dafür? Natürlich der Nationalcoach Patrick Fischer, der sich seit Jahren nicht scheut, vom Weltmeistertitel zu sprechen, und im Herbst der NZZ gesagt hatte, irgendwann müsse man den Durchbruch schaffen, sonst müsse es ein anderer Coach versuchen», schrieb die «Neue Zürcher Zeitung». Das Portal Watson verteidigte Fischer dagegen, bezeichnete Weibel als «überfordert» und die Spieler als «die sterbenden Schwäne von Riga», nachdem vom Team zuvor bereits als «weißem Ballett» geschrieben worden war.
Die Schweiz war mit acht NHL-Stars souverän durch die WM-Vorrunde marschiert und als Erster und Geheimfavorit auf den Titelgewinn in das Prestigeduell gegen Deutschland gegangen. Am Ende gewann aber wie schon in den WM-Viertelfinals 2010 und 2021 sowie im K.o.-Entscheidungsspiel bei Olympia 2018 der Erzrivale. «Auch wir sind enttäuscht und im Moment auf der Suche nach Antworten», twitterte der Schweizer Verband am Freitag.