Das deutsche Eishockey-Nationalteam freut sich auf den Auftakt der Weltmeisterschaft in Finnland gegen Kanada.
Im ersten von sieben Vorrundenspielen ist am Freitag (19.20 Uhr/Sport1 und MagentaSport) in Helsinki gleich das Duell mit dem vermeintlich schwierigsten Gruppengegner dran: Kanada ist Rekordweltmeister und Titelverteidiger. Wie der Coup gelingen kann:
«Man braucht einen Torwart, der so gut wie alles hält, und wenn du vorne die Chance hast, musst du deine Tore schießen», sagte Stürmer Marcel Noebels vom Meister Eisbären Berlin: «Ich glaube, da gehört auch ein bisschen Glück dazu.» Ob er wie erwartbar mit NHL-Goalie Philipp Grubauer ins Turnier startet, ließ Bundestrainer Toni Söderholm offen.
Die Ausgangslage
Der Halbfinaleinzug bei der WM 2021 war ein Glanzpunkt, das frühe Aus vor dem Viertelfinale bei den Winterspielen in Peking im Februar ein Tiefpunkt. Die Truppe von Söderholm strebt nun eine Olympia-Wiedergutmachung an. NHL-Star Leon Draisaitl und weitere Leistungsträger fehlen. Elf Spieler des Olympia-Kaders und 13 WM-Teilnehmer von 2021 stehen im Kader.
Der Gegner
Die Kanadier treten fast ausschließlich mit NHL-Profis an. Aus der starken KHL ist Eric O’Dell dabei und damit der Spieler, der bei den Olympischen Winterspielen im Februar für eine aus deutscher Sicht unschöne Szene sorgte. Nach einem nicht geahndeten Check von O’Dell gegen den Kopf von Marco Nowak konnte der deutsche Verteidiger nicht mehr weiterspielen. Nowak fehlt in Finnland verletzt.
Die Erinnerung
Das 1:5 in Peking gegen die damals nahezu vollständig anders aufgestellten Kanadier war der Anfang des heftigen Rückschlags bei den Winterspielen. NHL-Spieler nahmen an Olympia nicht teil. Die Kanadier nahmen in China Revanche für die Olympia-Niederlage von Südkorea. Es war grandios, als Deutschland bei den Winterspielen 2018 durch das 4:3 in einem Jahrhundertspiel gegen Kanada ins Finale einzog und sich olympisches Silber sicherte. Bei der WM in Riga 2021 gelang mit einem 3:1 der erste deutsche Erfolg bei einer WM gegen die Kanadier seit 25 Jahren.
Das sagt der frühere NHL-Profi Korbinian Holzer mit Blick auf die enttäuschende Olympia-Teilnahme: «Ich denke, wir haben die Lehren daraus gezogen und viel daraus gelernt in der Hinsicht, dass wir in jedem Turnier einfach 110 Prozent bringen müssen und in jedem Spiel von Anfang an da sein müssen. Wir müssen auf jeden Fall einen besseren Start haben ins Turnier als bei Olympia.»
Die Perspektive
Am Samstag (19.20 Uhr/Sport1 und MagentaSport) geht es gleich gegen den Olympia-Dritten Slowakei weiter. In Peking hatten die Deutschen 0:4 gegen die Slowaken verloren und waren damit vor dem Viertelfinale ausgeschieden. Die Partien, die die Deutschen in Finnland für den angestrebten Viertelfinaleinzug eigentlich gewinnen müssen, stehen erst danach an.